Reisen & Mobilität
Reisen mit Mobilitätseinschränkung
– unterwegs, ohne Kompromisse
Weg sein, ohne sich verloren zu fühlen
Für viele Menschen mit Mobilitätseinschränkung war es lange Zeit nicht selbstverständlich, zu verreisen – sei es für ein Wochenende in die Berge, den Besuch bei Freunden oder eine Reise ans Meer.
Viel zu oft standen Fragen im Raum wie:
„Wie komme ich dorthin? Kann ich mich vor Ort frei bewegen? Was, wenn etwas nicht funktioniert?“
Und genau hier setzt Vivara an.
Wir zeigen Wege, wie Reisen mit Rollstuhl möglich wird – ohne stundenlange Recherche, ohne Unsicherheit und ohne die Sorge, am Zielort vor der nächsten Stufe zu stehen.
Es geht um Erfahrungen, die wirklich machbar und lebenswert sind – abgestimmt auf die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
„Ich hatte die Hoffnung aufs Reisen fast aufgegeben. Durch Vivara habe ich den Mut gefunden, es wieder zu versuchen – und das Gefühl, dass ich willkommen bin.“ – erzählt David, der seit seiner Rückenmarksverletzung wieder regelmäßig unterwegs ist.

Zugreisen sind entspannter als viele denken – wenn man sich gut vorbereitet.
Die ÖBB bietet ein Mobilitätsservice, das dir beim Ein- und Ausstieg hilft. Und: In vielen Zügen gibt es spezielle Rollstuhlplätze und barrierefreie WCs.
Denk daran:
- Melde deine Reise mindestens 24h vorher an
- Reserviere einen Rollstuhlplatz
- Melde an, ob du mit manuellem oder E-Rollstuhl reist
- Bei Zwischenstopps: auch hier Unterstützung anmelden
- Assistenzhund? Hilfsmittel? – unbedingt vorher bekannt geben
Je besser du planst, desto entspannter wird die Fahrt. Und manchmal ist der Weg tatsächlich das Ziel.
Anlaufstellen:
https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/barrierefrei-reisen
Telefonische Anmeldung: 05 1717 5 (Mo–So, 6:00–22:00 Uhr)
Fliegen
mit Mobilitätseinschränkung
Vorbereitung ist entscheidend.
Viele Menschen im Rollstuhl haben lange Zeit Angst vor dem Fliegen. Verständlich. Denn wer schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat, überlegt es sich zweimal.
Aber: Fliegen mit Mobilitätseinschränkung ist machbar. Und du hast Rechte.
Tipps:
- PRM-Service (für eingeschränkte Mobilität) spätestens 48h vorher anmelden
- E-Rollstuhl? Klär Akku, Gewicht & Maße mit der Airline
- Hilfsmittel ins Handgepäck (Kissen, Medikamente, Hygieneartikel)
- Informier dich über barrierefreie Transfers am Zielort
- Wenn nötig: Reisebegleitung mitnehmen – manchmal übernimmt die Kasse die Kosten
Du musst nicht alles allein können. Aber du darfst alles versuchen.
Hier findest du Infos zu Flugreisen mit dem Rollstuhl innerhalb Europas: Rechte, Unterstützung und praktische Hinweise (direkt dann auf genau diese Seite auf Vivara verlinken https://vivara.care/blog/barrierefreie-freizeit-erleben/ )
Barrierefreie Unterkünfte
– echte Barrierefreiheit erkennen
Nicht jedes „barrierefreie“ Hotel hält, was es verspricht.
Ein Haltegriff allein macht noch kein barrierefreies Bad. Und eine Rampe hilft wenig, wenn die Zimmertür zu schmal ist.
Achte auf:
- Stufenlosen Zugang – vom Parkplatz bis ins Bad
- Breite Türen (mindestens 80 cm)
- Unterfahrbare Waschbecken, Duschsitze, Haltegriffe
- Zugängliches Bett (Höhe, Freiraum für den Rollstuhl)
- Barrierefreie Sanitäranlagen – auch außerhalb des Zimmers
Viele Hotels geben sich Mühe – aber oft fehlt es an Erfahrung.
Frag direkt nach. Lass dir Bilder schicken. Verlass dich nicht nur auf die Website.
Und: Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen helfen mehr als jede Sternebewertung.
Empfehlenswerte Plattformen:
Barrierefreie Urlaubsziele in Österreich:
https://barrierefreierurlaub.at/
Barrierefreie Urlaubsreisen und Reiseangebote:
https://www.barrierefrei-reisen.at/
Booking.com
– Filter „Barrierefreiheit“
Achte darauf, nachzufragen, da Angaben nicht immer eindeutig sind
Reisevorbereitung
– ein bisschen Planung macht viel möglich
Reisen mit Mobilitätseinschränkung heißt oft: eine Stunde länger packen – dafür unterwegs eine Sorge weniger.
Was auf deine Packliste gehört:
- Medikamente & ärztliche Bescheinigungen
- Behindertenpass & Pflegegeldnachweis
- Ladegerät & Adapter für E-Rollstuhl
- Mini-Rampe oder Türkeil
- Toilettenhilfe, Duschsitz (wenn nicht vorhanden)
- Kontaktdaten vom Hotel, Ärzt:innen vor Ort
- Digitale Kopien aller wichtigen Dokumente
Tipp
Druck dir eine Checkliste aus. So gehst du sicher, dass du nichts vergisst.
Vor Ort nicht allein
– Unterstützung, wo du sie brauchst
Viele Städte sind weiter, als man denkt.
Es gibt Fahrdienste, barrierefreie Stadtrundgänge, barrierefreie Museen –
du musst nur wissen, wo du fragen kannst.
Angebote, die helfen:
- Fahrtendienste (z. B. vom Roten Kreuz oder lokalen Anbietern)
- Euro-Key-Toiletten in Innenstädten, Einkaufszentren & Raststationen
- Hilfsmittelverleih vor Ort (z. B. Duschsitz, Rollstuhl, Pflegebett)
- Apps wie Wheelmap oder OK Mobility zur Orientierung
- Selbsthilfegruppen oder Peer-Beratung, falls du unterwegs Fragen hast
Vivara sammelt diese Angebote – von Betroffenen für Betroffene.
Online-Tools & Apps
Orientierung & Bewertungen:
Weltweite Karte barrierefreier Orte
www.wheelmap.org
Reiseplattform für barrierefreies Reisen: Travelable
https://travelable.info/
Beratung
& Peer-Support
Wenn du persönliche Fragen hast:
Beratung zu Förderungen & Mobilität
Sozialministeriumservice
Rechtliche Fragen zur Gleichstellung & Barrierefreiheit Behindertenanwaltschaft Österreich
Peer-Beratung & Austausch mit anderen Rollstuhlnutzer:innen
SLIÖ – Selbstbestimmt Leben Österreich
